“Dieses Kreuz ist dem Andenken unseres einzigen geliebten Sohnes Jack Alexander Eaton geweiht, der im Alter von 14 Jahren 10 Monaten am 17. April 1936 mit vier jüngeren Kameraden von der Strand School London im Schneesturm verunglückte.”

(Inschrift am “Kleinen Engländerdenkmal” bei Hofsgrund)

Was war passiert?

Am Morgen des 17. April 1936 wollte eine Wandergruppe von 27 Schülern einer Londoner Jungenschule mit ihrem Lehrer von Freiburg nach Todtnauberg wandern. Das sind rund 23 Kilometer und über 1000 Höhenmeter Anstieg, eine Strecke, für die man auch unter guten Bedingungen mindestens sechs Stunden einplanen sollte.

Wintereinbruch, Sturm und Schneefall waren vorhergesagt. Kein Einheimischer hätte unter diesen Umständen eine Bergwanderung unternommen.

Der Lehrer schlug alle Warnungen in den Wind und führte seine Schüler über mehrere Umwege durch tiefen Neuschnee. Gegen Abend erreichten sie mit letzten Kräften den Schauinsland-Ostkamm.

Hier verlor die Gruppe im Schneesturm und Nebel die Orientierung, bis das Gebetsläuten um 18:30 Uhr den Weg nach Hofsgrund andeutete, wo die ersten Schüler gegen 20 Uhr eintrafen, um Hilfe zu holen.

Obwohl alle verfügbaren Kräfte in der Nacht die über den Südhang des Berges verstreuten Schüler zu retten versuchten, starben fünf der Jungen an Erschöpfung. Jack Alexander Eaton wurde von den Hofsgrunder Rettern in der Nähe dieser Stelle leblos aufgefunden.

Der Vater des Jungen, Jack Eaton, hat das Kreuz ein Jahr nach dem Unglück aufstellen lassen, um seinen Protest gegen das offizielle Untersuchungsergebnis zu äußern, das von einem unvorhersehbaren Unwetter sprach und damit den Lehrer von jeder Mitschuld am Tod der fünf Schüler entlastete.

Das “Engländer-Unglück” ist sicher eine der interessantesten Geschichten um Hofsgrund. Die Wahrheit passte damals, kurz vor den Olympischen Spielen in Berlin, nicht in die Zeit.

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